Gerade in Sozialen Medien kann die Biobranche ihre Besonderheit anschaulich und informativ vermitteln und nah an den Kund*innen sein. Doch es gibt nur wenige herausragende Auftritte. Eine vertane Chance, meint Giulia Vogel.
Viele Biounternehmen scheinen das Potenzial, das in den Sozialen Medien schlummert, noch nicht erfasst zu haben. Schade, denn durch die Sozialen Netzwerke kann der eigentliche Wert der Lebensmittel und dahinterstehenden Unternehmen ideal transportiert werden. Dort besteht die Chance, wirklich auf die Menschen einzugehen und ihre Sorgen wahrzunehmen. Auch für den Aufbau der Eigenmarke sind die modernen Kanäle beinahe unerlässlich.
Das enorme Potenzial entfaltet sich allerdings nur mit kontinuierlicher Arbeit. Durch eine fundierte Strategie für die eigenen Kanäle mit Storytelling, Heldenreisen und Humor erreicht man die meisten Menschen. Um eine Community aufzubauen, bedarf es rund ein Jahr an regelmäßiger Arbeit, doch viele Unternehmen nehmen sich nicht ausreichend Zeit. Noch bevor es zu Erfolgen kommt, wird das Projekt Social Media dann wieder abgesetzt.
Es braucht auch für die Sozialen Medien Ausdauer, ein Posting ab und zu bringt keine riesigen Erfolge innerhalb kürzester Zeit. Es geht in den Sozialen Netzwerken nicht darum, etwas zu verkaufen. Vielmehr geht es darum, die Menschen kennenzulernen, mit ihnen in Kontakt zu kommen und sie ernst zu nehmen. Ernst genommen zu werden ist ein grundsätzliches menschliches Bedürfnis.
Durch Soziale Netzwerke haben wir als Biosektor die Gelegenheit, unsere Besonderheit zu vermitteln. Unternehmen können ihre Kundinnen durch schnelle und ebenbürtige Kommunikation kennenlernen. Transparenz und Ehrlichkeit werden immer bedeutsamer – gerade für die folgenden Generationen an Konsumentinnen. Anonymität ist out.
Der Kommentar erschien in der Januar Ausgabe 2021 der Ökologie & Landbau.